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Pressebericht für die Ortsvorsteher der Großgemeinde Büdingen 

Büdinger Ortsvorsteher sprechen sich gegen den Feuerwehrneubau zum jetzigen Zeitpunkt aus.

Seit Anfang 2008 treffen sich die Büdinger Ortsvorsteher einmal monatlich zum Stammtisch. Hier werden die aktuellen Themen der Büdinger Politik behandelt und es findet ein reger Erfahrungsaustausch statt. Das letzte Treffen war am Donnerstag den 19.11. und stand unter dem Hauptthema „Haushaltsplan und finanzielle Entwicklung der Stadt Büdingen“. Sorge bereitet den anwesenden 12 Ortsvorstehern die Art und Weise, wie der Feuerwehrneubau verwirklicht werden soll. Der zeitliche Druck lässt hier keine sorgfältige Planung zu und es wird befürchtet, dass dieses Projekt in einem neuerlichen finanziellen Fiasko endet. Das wiederum schränkt die Mittel für dringende Investitionen in den Stadtteilen, welche sich durch die prekäre finanzielle Situation sowieso schon gegen Null bewegen, noch weiter ein. Dass die Befürchtungen der Kostenexplosion nicht von der Hand zu weisen sind, beschreibt der Calbacher Ortsvorsteher Reiner Hornung so:

„Ich weiß nicht, wie es in Büdingen vor 2001 war, aber seit ich im Parlament mitarbeite, wurde in Büdingen kein Großprojekt wirklich vernünftig geplant, sondern man hat sich von Zwängen leiten und treiben lassen. Die neue Verwaltung wurde 2002 begonnen. Der Grund hierfür war, dass man kein Geld hatte, das Gebäude, das damals noch das Hotel Stadt Büdingen war, zu sanieren. Die Stadtverordneten beschlossen daher, es zu verkaufen. Dies misslang aber, und so baute man es zur neuen Verwaltung um – eben weil man kein Geld hatte. Geplant wurde der Umbau mit 2,2 Millionen Euro. Gekostet hat er aber letztendlich 5,3 Millionen Euro. Die Sanierung des Hotels sollte 500.000 Euro kosten.

Das zweite Projekt war das Freibad. Hier hatte man kein Geld, es zu sanieren und wollte sich deshalb eines Investors bedienen. Leider hatte man nicht bedacht, dass Investoren keine Wohltäter sind, sondern bei geringstem eigenem Risiko möglichst hohe Gewinne machen wollen. Diese Erkenntnis kostete über 500.000 Euro – eben weil man kein Geld hatte. Das Schwimmbad wurde dann doch durch die Stadt saniert, wofür man 2,2 Millionen in Haushalt vorgesehen hatte. Geplant wurde dann für 3,3 Millionen und bisher wurden etwa 5 Millionen Euro ausgegeben - eben weil man kein Geld hatte. So richtig fertig ist die Sanierung aber noch nicht.

Und jetzt kommt der Feuerwehrneubau. Der wird schon seit Jahren gewünscht, konnte aber noch nicht verwirklicht werden – eben weil man kein Geld hatte. Nun kommt wieder unverhofft eine Zwangslage, nämlich das Konjunkturpaket von Bund und Land. Hier bekommt man Geld – einfach so – schön, wenn man sonst keines hat. Insgesamt stehen etwa 1,9 Millionen Euro zur Verfügung, welche für zusätzliche Investitionsmaßnahmen verwendet werden sollen. Jetzt soll schnell die Feuerwehr gebaut werden, - weil man sonst kein Geld hat. Diese soll wohl 5,2 Millionen kosten und ich prognostiziere dass es 7 – 8 Millionen werden. Aber Geld haben wir ja sowieso keines.“

Diese Aussagen geben etwas ironisch die Bedenken der Ortsvorsteher wieder. Niemand bestreitet die Notwendigkeit eines zweckmäßigen und den gesetzlichen Bestimmungen entsprechenden Feuerwehrgerätehauses um eine einsatzfähige und leistungsfähige freiwillige Feuerwehr zu gewährleisten, aber unter den derzeitigen Bedingungen kann das nur wieder in einem Fiasko enden.

Die anwesenden Ortsvorsteher fordern deshalb ihre Stadtverordneten auf, in der Sitzung am 27.11. für „Plan B“ zu stimmen und kurzfristig mit den Mitteln aus dem Konjunkturpaket dringend nötige Sanierungsmaßnahmen an städtischen Gebäuden vorzunehmen. Das derzeitige Feuerwehrgerätehaus wurde vom TÜH nicht verworfen und die Gerätschaften der Feuerwehr sind in Ordnung, so dass man sich nicht wieder von Zwängen leiten lassen muss, sondern Zeit hat einen sorgfältigen Plan mit einem Finanzierungskonzept zu erstellen.

 

 

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